“In the Northeast there is no lack of water, there is a lack of justice” – the hydroelectric plant in the San Francisco in Brazil.

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When large-scale energy projects are introduced in Latin America, the official government narrative often centers on promises of economic development under the banner of energy sovereignty. In this discourse, hydroelectric dams, solar farms, and wind parks are presented as “clean” and sustainable solutions that promise a bright future of renewable energy. However, for those living in the territories where these megainfrastructures are built, the reality is far less optimistic. The story of the hydroelectric dam on the São Francisco River in Brazil is a clear example of how so-called economic development, under an extractivist model, not only fails to protect life,it actively destroys it.

This megaproject, located in Bahia, one of the regions most affected by water scarcity in Brazil, flooded the São Francisco River basin in 1982, creating the Sobradinho reservoir. Its goal: to generate 1,050 MW of electricity, making it one of the largest projects in the country. Yet this same region is home to traditional rural fundo de pasto communities that raise small livestock and farm using ancestral methods, as well as Indigenous communities and small towns. These exist alongside large agroindustrial zones focused on fruit production, such as grapes and mangoes, under conventional agribusiness extractivist systems.

The construction of the hydroelectric plant not only failed to resolve the region’s water problems, but also deepened existing inequalities. While energy demand grew, driven not only by urban populations but also by agribusiness expansion, local communities living near the dam still lack access to electricity. Thus, the $1.5 billion project did not guarantee the well-being of rural populations, but instead entrenched a development model based on extractivism, where access to natural resources is unequally distributed.

Many local residents were displaced from their lands, which were flooded, and relocated to areas with low productive capacity. Those who remained saw the water become increasingly saline—a direct consequence of the mega-infrastructure. Traditional communities that relied on access to fresh water for agricultural and pastoral practices were forced to adapt to increasingly harsh conditions.

Meanwhile, large food companies greatly benefited from new water supply systems for irrigation, while local communities continued to lack access to this vital resource. This makes clear that the true problem in the region is not a lack of water, but a lack of justice. Agribusiness extractivism, backed by public policies that prioritize private interests, has turned communities into victims of capitalism, denying them autonomy over their territories and resources.

Forced displacement, lack of basic services, and water salinization have been compounded by institutional violence and the harassment of social organizations that raised their voices in protest. One example of resistance comes from the fundo de pasto communities, which have organized collective mobilizations to demand land rights and compensation for damages. They have created community spaces to reclaim their territories and continue their forms of peasant agriculture in the caatinga, a semi-arid landscape historically cultivated using local agroecological practices.
However, challenges remain. As climate change and the expansion of industrial agriculture intensify the competition for water, access to this resource is becoming increasingly uncertain. Today, just as fifty years ago, a radical shift is urgently needed in how we conceive food production, moving away from the extractivist agribusiness model to reclaim food sovereignty and the right of rural communities to decide over their lands and ways of life. Resistance to capitalism lives on in traditional farming practices, which represent an act of rebellion against the ongoing colonial legacy perpetuated by agribusiness.


„Im Nordosten gibt es keinen Mangel an Wasser, sondern an Gerechtigkeit“ – das Wasserkraftwerk im San Francisco in Brasilien.“

Wenn in Lateinamerika über Megaprojekte im Energiesektor berichtet wird, konzentriert sich die offizielle Erzählung der Regierungen häufig auf das Versprechen einer wirtschaftlichen Entwicklung unter dem Schlagwort der energetischen Souveränität. In diesem Diskurs werden Wasserkraftwerke, Solarfarmen und Windparks als „saubere“ und nachhaltige Lösungen präsentiert, die eine glänzende Zukunft mit erneuerbaren Energien garantieren. Die Realität der Menschen, die in den Gebieten leben, in denen diese Megainfrastrukturen errichtet werden, sieht jedoch ganz anders aus. Das Beispiel des Wasserkraftwerks am São Francisco in Brasilien zeigt deutlich, dass die sogenannte wirtschaftliche Entwicklung unter dem extraktivistischen Modell nicht nur das Leben nicht schützt, sondern es zerstört.

Dieses Megainfrastrukturprojekt, das im Bundesstaat Baía, einer der Regionen Brasiliens, die am stärksten unter Wassermangel leidet, erbaut wurde, überflutete 1982 das Einzugsgebiet des São Francisco, wodurch der Stausee Sobradinho entstand. Sein Ziel: 1.050 MW Energie zu erzeugen, was es zu einem der größten Projekte des Landes machte. Doch im gleichen Gebiet leben Gemeinschaften, die von traditionellen Weidewirtschaften leben, kleine indigene Gruppen und ländliche Siedlungen, die sich stark von den großflächigen Anbauflächen für agroindustriell produzierte Früchte wie Trauben und Mangos unterscheiden, die das Agribusiness beherrschen.

Der Bau des Wasserkraftwerks löste nicht nur keine Wasserversorgungsprobleme in der Region, sondern verschärfte die Ungleichheiten. Während die Energienachfrage in der Region wuchs, nicht nur durch die städtische Bevölkerung, sondern auch durch die Expansion des Agribusiness, haben die umliegenden lokalen Gemeinschaften immer noch keinen Zugang zu Elektrizität. Das Projekt, das 1,5 Milliarden Dollar kostete, garantierte weit entfernt von der Wohlfahrt der ländlichen Gemeinschaften ein extraktivistisches Entwicklungsmodell, bei dem der Zugang zu natürlichen Ressourcen ungleich verteilt wird.

Viele der Menschen in der Region wurden von ihrem Land vertrieben, das überflutet wurde, und an Gebiete mit geringerer landwirtschaftlicher Produktivität umgesiedelt. Diejenigen, die in ihren Gemeinschaften blieben, mussten erleben, wie das Wasser aufgrund der Megainfrastruktur salzig wurde. Die traditionellen Gemeinschaften, die auf den Zugang zu Süßwasser für ihre landwirtschaftlichen und Viehzuchtpraktiken angewiesen waren, sahen sich gezwungen, sich immer schwierigeren Bedingungen anzupassen.

Währenddessen profitierten die großen Lebensmittelunternehmen enorm von den neuen Bewässerungssystemen, während die lokalen Gemeinschaften weiterhin keinen Zugang zu diesem lebenswichtigen Gut hatten. Dies macht deutlich, dass das wahre Problem der Region nicht der Wassermangel war, sondern der Mangel an Gerechtigkeit. Der extraktivistische Kapitalismus, unterstützt durch öffentliche Politiken, die private Interessen bevorzugen, hat die Gemeinschaften zu Opfern gemacht, indem er ihnen die Autonomie über ihre Gebiete und Ressourcen verweigerte.

Der erzwungene Vertreib von Gemeinschaften, der Mangel an grundlegenden Dienstleistungen, die Salzwasserproblematik und die gesundheitlichen Probleme wurden mit der systematischen Belästigung sozialer Organisationen kombiniert, die gegen diese Missstände protestierten. Ein Beispiel für Widerstand ist das der Gemeinschaften von Fundo de Pasto, die durch kollektive Mobilisierungen ihre Forderungen nach Landrechten und Entschädigung für den verursachten Schaden artikulierten. Sie organisierten Gemeinschaftsräume, um ihr Territorium einzufordern und die Möglichkeit zu schaffen, andere Formen der bäuerlichen Landwirtschaft im Kontext der Caatinga, einer halbtrockenen Landschaft, in der Tiere und Pflanzen unter lokalen agroökologischen Systemen gedeihen können, fortzuführen.

Die Herausforderungen bestehen jedoch weiterhin. Angesichts des Klimawandels und des Drucks durch die Ausweitung der konventionellen Landwirtschaft verschärft sich der Wettbewerb um Wasser. Heute, wie vor 50 Jahren, bleibt es von entscheidender Bedeutung, einen radikalen Wandel in der Art und Weise zu vollziehen, wie wir die Lebensmittelproduktion begreifen. Wir müssen uns vom extraktivistischen Modell des Agribusiness entfernen, um die Ernährungssouveränität und das Recht der ländlichen Gemeinschaften auf Selbstbestimmung über ihre Landnutzung und Lebensweisen wiederzuerlangen. Der Widerstand gegen den Kapitalismus lebt in den traditionellen Produktionspraktiken weiter, die einen Akt des Widerstands gegen die koloniale Kontinuität des Agribusiness darstellen.


“En el nordeste no falta agua, falta justicia” – la hidroeléctrica en el San Francisco en Brasil.

Cuando los megaproyectos energéticos en América Latina son presentados, la narrativa oficial de los gobiernos suele centrarse en la promesa del desarrollo económico, bajo el lema de la soberanía energética. En este discurso, las hidroeléctricas, las granjas solares y los parques eólicos se presentan como soluciones “limpias” y sostenibles, que garantizan un futuro brillante de energías renovables. Sin embargo, la realidad de quienes habitan los territorios donde se erigen estas megainfraestructuras está lejos de ser tan positiva. La historia de la hidroeléctrica del río São Francisco, en Brasil, es un claro ejemplo de cómo el llamado desarrollo económico, bajo el modelo extractivista, no solo no protege la vida, sino que la destruye.

Este proyecto de megainfraestructura, erigido en Baía, una de las regiones más afectadas por la escasez de agua en el país, inundó la cuenca del río São Francisco desde 1982, creando el embalse de Sobradinho. Su objetivo: generar 1.050 MW de energía, convirtiéndolo en uno de los proyectos más grandes de Brasil. Sin embargo, en la misma región conviven comunidades rurales de fundo de pasto, dedicadas a la crianza de animales menores y la producción agrícola tradicional, comunidades indígenas y pequeños poblados. Estos contrastan con las grandes áreas destinadas a la producción agroindustrial de frutas como uvas y mangos, en sistemas extractivistas convencionales del agronegocio.
La construcción de la hidroeléctrica no solo no resolvió los problemas de agua de la región, sino que agudizó las desigualdades.

Mientras la demanda de energía en la región creció, no solo por la población urbana, sino también por la expansión del agronegocio, las comunidades locales rodeadas por la hidroeléctrica siguen sin acceso a la electricidad. Así, el proyecto, que costó 1.500 millones de dólares, lejos de garantizar el bienestar de las comunidades rurales, consolidó un modelo de desarrollo extractivista donde el acceso a los recursos naturales se distribuye desigualmente.
Muchos de los habitantes de la zona fueron desplazados de sus tierras, que fueron inundadas, y reubicados en áreas con baja capacidad productiva. Aquellos que permanecieron en sus territorios vieron cómo el agua se salinizaba como efecto directo de la megainfraestructura. Las comunidades tradicionales, que dependían del acceso al agua dulce para sus prácticas de producción agrícola y ganadera, se vieron forzadas a adaptarse a condiciones cada vez más difíciles.

Mientras tanto, las grandes empresas productoras de alimentos se beneficiaron enormemente de los nuevos sistemas de provisión de agua para riego, mientras las comunidades locales seguían careciendo de acceso a este recurso vital. Esto deja claro que el verdadero problema de la región no es la falta de agua, sino la falta de justicia. El extractivismo del agronegocio, apoyado por políticas públicas que priorizan los intereses privados, ha transformado las comunidades en víctimas del capitalismo, negándoles la autonomía sobre sus territorios y sus recursos.

El desplazamiento forzado de comunidades, la falta de servicios básicos y la salinización del agua, se combinaron con la violencia institucionalizada y el acoso a las organizaciones sociales que levantaron sus voces en protesta. Un ejemplo de resistencia es el de las comunidades de fundo de pasto, que, a través de movilizaciones colectivas, han articulado sus demandas de derecho a la tierra y compensaciones por los daños causados. Han organizado espacios comunitarios para exigir la recuperación de sus territorios y la posibilidad de continuar con sus formas de agricultura campesina en el contexto de la caatinga, un paisaje semiárido que ha sido históricamente cultivado mediante prácticas agroecológicas locales.

Sin embargo, los desafíos persisten. A medida que el cambio climático y la presión de la expansión de la agricultura convencional intensifican la competencia por el agua, el acceso a este recurso se vuelve cada vez más incierto. Hoy, como hace 50 años, sigue siendo urgente un cambio radical en la forma en que concebimos la producción de alimentos, alejándonos del modelo extractivista del agronegocio para recuperar la soberanía alimentaria y el derecho de las comunidades rurales a decidir sobre sus tierras y sus formas de vida. La resistencia al capitalismo sigue viva en las prácticas de producción tradicional, que son un acto de rebeldía contra la continuidad colonial que el agronegocio representa.